Geschichte des Grubets

Image

Woher stammen die Pingen?

Seit Jahrzehnten bemühen sich die Grubetfreunde um die Inwertsetzung der cirka 3500 Eisenerzgruben (so genannte Pingen) die sich in unmittelbarer Nähe des Vereinsheims im Grubetwald in Aichach – Algertshausen befinden. Dort wurden im frühen Mittelalter im Tagebau Eisenerze abgebaut und verhüttet. Über die Herkunft des bergmännischen Wissens, die Auswirkungen auf die Kulturlandschaft oder die Verwendung des Eisens ist wenig bekannt. Durch die forstwirtschaftliche Nutzung des ehemaligen Abbaugebiets drohen viele dieser letzten Relikte des ehemaligen Bergbaus über Tage verloren zu gehen.

Studenten der Universität Augsburg begannen mit der Erforschung und touristischen Inwertsetzung des Grubets und noch im Jahr 2009 werden Studenten der Universität München sich an die Arbeit machen um das „ Leben “ in und um die Trichtergruben detailliert aufzudecken.

In einem ersten Schritt werden im zeitigen Frühjahr 2009 im Infopavillon am Walderlebnispfad, der unmittelbar neben dem Grubethaus steht, auf Infotafeln Aufzeichnungen und in Vitrinen Eisenerzfunde präsentiert, die die Geschichte des einstigen rund 1,5 Kilometer großen Aichacher Bergbaureviers dem Besucher nahe bringen. Zudem ist es den Grubetfreunden in Zusammenarbeit mit der Stadt und unserem Vereinsmitglied, Archäologin Dr. Gudrun Schmid gelungen, eine archivale filmische Aufzeichnung über die Eisenerzgewinnung zu finden.

Zwei Neuigkeiten gibt es damit im Vereinsjahr 2009 am Walderlebnispfad:

Der Besucher kann sich vor Ort über die Geschichte des Bergbaus in Aichach informieren und als weitere Besonderheit können die beliebtesten heimischen Vögel in Bild und Ton im Pavillon des Walderlebnispfad erlebt werden.

Image

Rennofen - Eisenschmelze der Frühzeit

Nach vielen Jahrhunderten erglühte am Grubet wieder ein Rennofen Auf Anregung der Stadt Aichach und unter Förderung der Gemeinde Wehringen und der Eleonora-Schamberg-Stiftung München wurden im Juli und August 2009 Grabungen am Aichacher Grubenfeld vorgenommen.

Bei einer Begehung am 17.12.2009 berichtete Professor Päffgen, vom Institut für vor- und frühgeschichtliche Archäologie und provinzialrömische Archäologie, über den aktuellen Forschungsstand der Grabungen.

Neben zahlreichen Rennofenschlacken und zwei Keramikfunden des 8.-und 9. Jahrhunderts stellen die gefundenen Reste eines Grubenhauses eine Sensation dar.

Eigens zur Präsentation der Ergebnisse haben die Wissenschaftler unter der Leitung des Montanarchäologen und Grabungsleiters Martin Straßburger einen Rennofen nachgebaut und aufgezeigt unter welch schwierigen Bedingungen das Eisenerz geschmolzen wurde.

Trotzdem vermuten die Wissenschaftler, dass im Grubet in größerem Ausmaß Eisenerz geschmolzen wurde und dies eine erhebliche Einnahme der Wittelsbacher und auch der Stadt Aichach gewesen sein könnte.

Die Funde werden derzeit in Erlangen untersucht. Mit Spannung erwarten wir die Ergebnisse, die sicher noch interessante Hinweise zur Geschichte des Grubets liefern.

Image
Image